Berliner Freiwilligensurvey ausgewertet und diskutiert
Über vierzig engagementpolitisch interessierte Menschen aus Gesellschaft und Verwaltung haben am 24.10.2011 den im Juni veröffentlichten “Berliner Freiwilligensurvey” | pdf, 168 MB◄ für den Zeitraum 1999–2009 diskutiert und ausgewertet. Eingeladen zum Symposion hatte der Treffpunkt Hilfsbereitschaft, die Landesfreiwilligenagentur Berlin. Mit dabei waren das Landesnetzwerk Bürgerengagement “aktiv in Berlin” und das Bundesnetzwerk bürgerliches Engagement (BBE); ermöglicht hatte es die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales.
Die in der aktuellen Auswertung des Freiwilligensurveys erstmals in dieser Tiefe erfolgte Analyse Freiwilligen Engagements in Berlin verweist klar auf Problemstellen, unausgeschöpfte Potenziale und auch mangelndes sowie zurückgehendes Engagement in Teilen der Gesellschaft in den letzten Jahren. Die fünf thematisch vorbereiteten Thementische kamen zu spannenden und nicht nur die Engagierten selber herausfordernden Ergebnissen:
- „Die Älteren werden nicht die Retter der Engagementquote sein können.“
- „Jugendliche brauchen mehr Infrastrukturen in Schule, Uni und Ausbildung, um ihr Engagement zu verwirklichen.“
- „Engagierte wünschen sich vor allem beteiligt zu sein, Nutzen zu ziehen und flexibel zu bleiben im Engagement.“
- „Menschen suchen Engagement aus ihrer Lebenswelt heraus und in ihnen verankert, nicht entlang von Bezirksgrenzen.“
- „Freiwilligenagenturen sollten noch viel mehr als bisher Beteiligungs- und Entwicklungsknotenpunkte im Kiez sein.“
Wenn sich Bürgerschaftliches Engagement in Berlin ihnen stellen, sich weiter verstärken und auch strukturell besser etablieren soll, schlussfolgerte Dr. Serge Embacher in seinem abschließenden Vortrag “Staat und Gesellschaft neu denken – Engagementförderung heute”, dann sind damit ohne Zweifel auch Herausforderungen für die Politik verbunden: Er zitierte die Schlussfolgerungen des Surveys an eine großstädtische Engagementförderung:
- Förderung einer sozial produktiven Verhaltenskultur als kulturpolitische Aufgabe
- Ausgleich von fehlenden materiellen, sozialen und kulturellen Ressourcen durch systematische Förderung
- Hebung der Engagementpotenziale von Älteren, Kindern und Jugendlichen, mittleren und gehobenen Schichten
und schlug konkret für Berlin vor:
- Klare Zuständigkeiten in Politik (Stärkung der Landesbeauftragten, Unterausschuss im Abgeordnetenhaus) und Verwaltung
- Systematische Förderstrategien statt “Projektitis”
- Ausbau lokaler Infrastrukturen (Freiwilligenagenturen als kommunale Entwicklungsagenturen)
- Engagementpolitischer Diskurs in einem “Landesforum Engagement”
Die zusammenfassende Dokumentation ist erschienen und online zu lesen auf Issuu: http://issuu.com/treffpunkthilfsbereitschaft/docs/fsb_20111024_dok◄ oder direkt downloadbar als pdf (5,36 MB): Symposion_FSB_Dokumentation.
Hier weiterhin die einzelnen Dokumente zum Symposion:
- Programm des Symposions◄ | pdf, 154 KB
- Ausgewählte Ergebnisse in Stichworten — Präsentation Jo Rodejohann◄ | pdf — 1,1 MB
- Staat und Gesellschaft neu denken. Engagementförderung heute — Präsentation Dr. Serge Embacher◄ | pdf — 165 KB
- Thementisch: Die Engagementlandschaft◄ | pdf — 297 KB
- Thementisch: Engagement und Lebenswelten◄ | pdf — 225 KB
- Thementisch: Ältere und Engagement◄ | pdf — 229 KB
- Thementisch: Jüngere und Engagement◄ | pdf — 228 KB
- Thementisch: Engagementmittler & Engagementpotenziale◄ | pdf — 225 KB
- Zusammengefasst: Ergebnisse der Thementische — Carola Schaaf-Derichs◄ | pdf — 297 KB
- Auszüge aus dem Berliner Freiwilligensurvey — Carola Schaaf-Derichs◄ | pdf — 159 KB
- Berliner Sonderauswertung des Freiwilligensurveys 2009◄ | pdf — 1,68 KB
CSD & ‑jor. | Alle Fotos: Randy Tarango people-photography — © Die Hilfsbereitschaft e.V. | aktualisiert: 14.12.2012
Stichworte: "aktiv in Berlin", BBE, Berlin, Engagementpolitik, Freiwillige Tätigkeit, Freiwilligensurvey, Landesfreiwilligenagentur Berlin, Landesnetzwerk Bürgerengagement, Treffpunkt Hilfsbereitschaft