Auf der Suche nach dem aktiven Bürger
Auf der Suche nach dem aktiven Bürger
Engagement zwischen Mitwirkung und Indienstnahme
Vortrag von Prof. Dr. Claudia Neu, Professorin für Allgemeine Soziologie an der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach, im Rahmen der WZB-Veranstaltungsreihe Zivilengagement – Theorie, Geschichte und Perspektiven der Forschung.
“Bürgerpartizipation ist schon lange eingeübte Praxis. Es gibt kein größeres Planungsvorhaben ohne Bürgerbeteiligung; ganze EU-Förderrichtlinien (beispielsweise LEADER oder Region aktiv) sind an eine aktive Beteiligung der lokalen Bevölkerung geknüpft. Gleichwohl scheint diese Verfahrensbeteiligung vielen nicht mehr zu genügen. Volksentscheide und Demonstrationen gegen Infrastrukturgroßprojekte haben Konjunktur. Auch ein anderer Aspekt der Bürgerbeteiligung hat in der politischen Debatte Konjunktur. Vermehrt sind Stimmen zu hören, dass angesichts des demographischen Wandels und klammer öffentlicher Kassen künftig mehr bürgerschaftliche Mitwirkung benötigt werde. Bürgerschaftliches Engagement gerät so in den Verdacht, ein Lückenbüßer für den Ausfall wohlfahrtsstaatlicher Leistungen zu werden, etwa wenn Demenzkranke ehrenamtlich betreut oder Bürgerbusse von Freiwilligen gefahren werden sollen. Diese aktuellen Fragen nach (mehr) Bürgerpartizipation rühren an den Grundfesten unseres bisherigen Staatsverständnisses vom sorgenden Wohlfahrtsstaat. Denn es geht um nicht weniger als um ein neues Miteinander von Staat, Markt und Bürgern. So bleibt zu fragen: Wie viel Bürger darf’s denn in Zukunft sein?” (Einladung)
Ort: Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Reichpietschufer 50, 10785 Berlin, Raum A 300
Mehr Informationen: Flyer◄
Anmeldungen bis 08.04.2011: Marie Unger◄
-jor.
Stichworte: Bürgerschaftliches Engagement, Engagementforschung, Partizipation, Veranstaltungen, Wissenschaftszentrum Berlin WZB, Zivilengagement