Forschung: Engagement im Wandel. Politische Partizipation
Die erste Ausgabe des bereits angekündigten neuen WZBrief Zivilengagement aus dem Wissenschaftszentrum Berlin ist erschienen. Prof. Dr. Dieter Rucht, Ko-Leiter der WZB-Forschungsgruppe Zivilgesellschaft, Citizenship und politische Mobilisierung in Europa, schreibt über “Engagement im Wandel. Politische Partizipation in Deutschland“1 und kommt zu dem Ergebnis:
Das politische Interesse als eine Voraussetzung politischer Partizipation ist in der Gesamtbevölkerung in den beiden letzten Jahrzehnten relativ stabil geblieben. Bei Jugendlichen hat es im langfristigen Trend deutlich abgenommen, ist aber in den letzten Jahren wieder angestiegen.
Große Teile der Bürgerschaft wünschen eine Erweiterung politischer Beteiligungsmöglichkeiten. Die bestehenden Möglichkeiten werden in erheblichem Umfang wahrgenommen. […] Die institutionell geregelten und durch Großorganisationen kanalisierten Beteiligungsformen verlieren an Gewicht; die Protestneigung hat im Trend der letzten Jahrzehnte (allerdings nicht in den letzten Jahren) zugenommen. Die politische Beteiligung wird vielgestaltiger und variantenreicher. Sie ist Ausdruck einer insgesamt konfliktreichen politischen Kultur, die immer stärker von einer selbstbewussten und aktiven Bürgerschaft geprägt wird, in der, wie alle verfügbaren Daten zeigen, die gebildeten Mittelschichten deutlich überrepräsentiert sind.2
-jor. | aktualisiert: 02.09.2010
- Rucht, Dieter, 2010: Engagement im Wandel. Politische Partizipation in Deutschland. Berlin, WZB (= WZBrief Zivilengagement; 1)
Download → http://bibliothek.wzb.eu (pdf, 0,3 MB) | → Wissensspeicher Freiwilligendienste ↩ - Rucht 2010, 6 ↩
Stichworte: Bürgerbeteiligung, Engagementforschung, Engagementpolitik, Teilhabe, WZBrief Zivilengagement