Möglichkeiten zur Projektförderung für Freiwilligenagenturen
Martin Rüttgers hat einen weiteren sehr nützlichen Bericht vorgelegt, diesmal zu Finanzierungsmöglichkeiten der (notwendigen) Infrastrukturen Freiwilligen Engagements am Beispiel von Freiwilligenagenturen:
Rüttgers, Martin, 2010: Möglichkeiten zur Projektförderung für Freiwilligenagenturen. Köln, Ms. ⇒ download | 180 KB
Aus dem Fazit:
” […] darf nicht verkannt werden, wie schwierig es für Freiwilligenagenturen ist, im Kontext von Fundraising, Sponsoring oder Stiftungskooperationen tragfähige Finanzierungen zur Sicherung der eigenen Infrastruktur zu realisieren. Was für den gemeinnützigen 3. Sektor im Allgemeinen gilt, zeigt sich im Besonderen auch mit Blick auf die Freiwilligenagenturen:
Für konkrete Projekte lassen sich mit Hilfe professionellen Managements immer wieder — und so zeigt es ja die Praxis vieler erfolgreich arbeitender Freiwilligenagenturen — Stiftungs‑, Spenden- oder Sponsoringmittel akquirieren. Wenn es aber darum geht, externe Finanzierungspartner an den notwendigen Kosten für die Infrastruktur — also Mieten, Personalkosten, Sachmittel etc. — zu beteiligen, wird schnell abgewunken mit dem Hinweis, man möchte lieber konkret in zeitlich befristete Projekte investieren als in “Verwaltung und Bürokratie”. Dass ein entsprechendes Mindestmaß an “Bürokratie” vorgehalten werden muss, um überhaupt Projekte entwickeln und umsetzen zu können, wird hierbei leicht übersehen. Insider sprechen in diesem Zusammenhang auch von einer “parasitären Grundhaltung”, derzufolge viele Projektförderer eine funktionierende Infrastruktur bei den Antragstellern stillschweigend voraussetzen, damit die Projekte auch professionell umgesetzt werden können und innerhalb des Projektträgers verankert bleiben. [Hervorhebung ‑jor.]
In diesem Kontext bleibt die öffentliche Finanzierung von einer notwendigen (Basis-) Infrastruktur ein zentraler Pfeiler staatlicher Engagementförderung, gerade auch mit Blick auf die prekäre Situation in vielen Freiwilligenagenturen […]” (26)
Bemerkenswert ist eine Schlußfolgerung der vom Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen geförderten Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Nordrhein-Westfalen (lagfa NRW), der Auftraggeberin des Berichts:
“Möglichkeiten zur Projektförderung bieten sich den zahlreichen Freiwilligenagenturen durchaus, sofern zeitliche, personelle und nicht zuletzt finanzielle Ressourcen investiert werden, um mit den potenziellen Projektfinanzierern ins Geschäft zu kommen.” [Hervorhebung ‑jor.]
Nur müssen die Freiwilligenagenturen das eben auch können, also auch hier ist eine entsprechende Infrastruktur die Voraussetzung!
Martin Rüttgers forscht und berät seit Jahren über Formen und Förderstrategien Freiwilligen Engagements ⇒ Martin Rüttgers Politikberatung & Forschung, ist Gründungsmitglied der ⇒ Kölner Freiwilligen Agentur und aktiv im ⇒ Kölner Netzwerk Bürgerengagement — und er macht auch seine “grauen” Arbeitsergebnisse immer wieder öffentlich zugänglich ⇒ Veröffentlichungen.
-jor. | aktualisiert
Stichworte: Finanzierung, Freiwillige Tätigkeit, Freiwilligenagenturen, Rahmenbedingungen