Forschung: Mitgliedschaften und Engagement in Deutschland
Die zweite Ausgabe des WZBrief Zivilengagement aus dem Wissenschaftszentrum Berlin ist erschienen. Dietmar Dathe, Eckhard Priller und Marleen Thürling von der Projektgrup-
pe Zivilengagement am WZB schreiben über “Mitgliedschaften und Engagement in Deutschland“1. Ihr Ergebnis:
Insgesamt kann festgestellt werden, dass der Mitgliedschaft als Form der sozialen Beteiligung weiterhin eine tragende Rolle zukommt. Sie unterliegt im Zeitverlauf Veränderungen, die sich auf die Tätigkeitsbereiche und die Mitgliedsstruktur beziehen. Vor allem große traditionsreiche Organisationen verlieren Mitglieder. Auch die Interessenbereiche haben sich verlagert. Mitgliedschaft ist exklusiver geworden und wird von bestimmten Bevölkerungsgruppen als Partizipationsform eher genutzt als von anderen. Des Weiteren besteht zwischen Mitgliedschaft und Engagement ein enger Zusammenhang, generell bildet Mitgliedschaft aber keine Voraussetzung mehr für ein Engagement.
Und sie heben hervor:
Künftig wird es für zivilgesellschaftliche Organisationen noch wichtiger werden, die ideellen und materiellen Ressourcen ihrer Mitglieder für das Engagement zu nutzen. Dies ist erforderlich, um die Basisbindung zu sichern oder wiederherzustellen.
Bei der Gewinnung von bisher unterrepräsentierten Mitglieder- und Engagiertengruppen wird es für zivilgesellschaftliche Organisationen vor allem darauf ankommen, die Mechanismen „sozialer Ähnlichkeit“ zu überwinden. Zu viele von ihnen weisen immer noch starke schicht- und milieuspezifische Merkmale auf. Die Organisationen müssen der sozialen Exklusivität entgegenwirken.2
-jor.
- Dathe, Dietmar; Priller, Eckhard; Thürling, Marleen, 2010: Mitgliedschaften und Engagement in Deutschland. Berlin, WZB (= WZBrief Zivilengagement; 2)
Download → http://bibliothek.wzb.eu (pdf, 0,3 MB) | → Wissensspeicher Freiwilligendienste ↩ - Alle Zitate: Dathe/Priller/Thürling 2010, 7 ↩
Stichworte: Bürgerschaftliches Engagement, Engagementforschung, WZBrief Zivilengagement